Zu einer Podiumsdiskussion über die viel thematisierte europäische Datenschutzgrundverordnung hatte Christina Kampmann eingeladen. Im neuen Gebäude der Volksbank am Kesselbrink diskutierten und informierten der Bundestagsabgeordnete und Digitalexperte Ulrich Kelber, die Datenschutzaktivistin Rena Tangens und der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Wolfgang Borgert.
Christina Kampmann betonte gleich zur Begrüßung, dass der mediale Trubel um die DSGVO groß sei und dieser auch im Landtag ankäme. Deshalb sei es so wichtig, Experten und Betroffene zusammen zu bringen. Rena Tangens, die in der Runde auch als „größte Datenschützerin der Nation“ bezeichnet wurde und im Vorstand des Bielefelder Vereins Digitalcourage ist, erklärte die DSGVO zum demokratischen Meisterwerk der EU: „Nach jahrelangen Aushandlungen zwischen unterschiedlichsten Akteuren und Staaten konnte ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden, der Verbraucherinnen und Verbraucher besser schützt. Natürlich ist nicht alles perfekt, aber in einer digitalisierten Gesellschaft, wo Massen an Daten fließen, sollten Persönlichkeitsrechte im Fokus stehen.“
Bei der Verordnung, die zwar schon seit zwei Jahren existiert, aber erst seit dem 25. Mai dieses Jahres in Kraft getreten ist, habe man aber nicht bedacht, was ihre Umsetzung für kleine Unternehmen bedeutete, erklärt Wolfang Borget. Dagegen betonte Ullrich Kelber, dass selbst kleinere Handwerksbetriebe heutzutage mit privaten Daten hantieren, die es zu schützen gelte: „Trotzdem muss es für die Menschen aber klar ersichtlich sein, wer Daten wie benutzten darf, hier müssen wir noch mehr Informationsarbeit leisten“. Dieser Mangel an Informationen wurde auch deutlich, als sich Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen mit ihren Problemen direkt an das Podium wandten
„Wir sind uns auf jeden Fall einig darüber, dass die DSGVO-Verordnung von Anfang an hätte besser kommuniziert und Betroffen besser informiert werden müssen. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir als politische Akteurinnen und Akteure immer wieder Kontakt zu denen Suchen, die es betrifft, um konkrete Lösungen zu finden, aber auch um noch an der einen oder anderen Stellschraube zu drehen“, resümierte Christina Kampmann am Ende der Veranstaltung.