Das war der 12. Jugendlandtag!

In diesem Jahr fand in Düsseldorf zum zwölften Mal der Jugendlandtag statt. Christina wurde dabei von der 19-jährigen Alisa Adsiz vertreten, die im Nachgang einen Bericht über ihre Zeit im Landtag verfasst hat:

 

Ende Oktober durfte ich Christina als Teilnehmerin des Jugendlandtages drei Tage in Düsseldorf vertreten. Das Planspiel ermöglicht es politikbegeisterten Jugendlichen, einen Einblick in die politischen Prozesse und Verfahren zu erhalten. Oft herrscht der kollektive Gedanke, dass man nichts verändern kann, beziehungsweise, dass Politik auf einer Metaebene stattfindet. Dies ist jedoch nicht der Fall, du kannst politisch partizipieren, deine Meinung kundtun und die Dinge verbessern. Als ich in der SV und auch als Schülersprecherin aktiv wurde, musste ich leider feststellen, dass man zwar zum Teil etwas verändern kann, aber auch an Grenzen stößt. Diese Grenzen werden in der Politik gesetzt. Aus diesem Grund war mir schnell klar, dass ich an den Rahmenbedingungen mitwirken muss. Nachdem ich von Bielefeld aus in Düsseldorf angekommen war, wurde ich schon mit einer Tasche, in der das individuelle Namensschild, die Tagespläne, die zwei Anträge (zu den Wahlen ab 16 und dem Ausbau vom ÖPNV) waren, ausgestattet. In der Lobby habe ich auch andere Teilnehmende des Jugendlandtages kennengelernt. Wie auch in den nächsten Tagen begann das Gespräch meistens damit, in welcher Fraktion man ist oder ob man sich auch so politisch engagiert.

 

In den Ausschüssen und Fraktionssitzungen musste man sich auch mit anderen Standpunkten auseinandersetzen. Standpunkte, die man so vielleicht nicht zu hundert Prozent unterschreiben würde, die aber auch ihre Daseinsberechtigung haben. Schließlich haben wir das Privileg in einer Demokratie zu leben und unsere Vertreter selbst wählen zu können. Man mag sich nicht immer einig sein, aber Politik lebt von dem Austausch der verschiedenen Meinungen und von Kompromissen. Ziel sollte es immer sein, den Status quo zu verbessern. Deshalb bin ich eine große Befürworterin davon, sich politisch zu engagieren oder zumindest in Form der Wahlen am politischen Geschehen zu partizipieren.

 

Nachdem wir spannende Diskussionen über die Anträge geführt haben, gab es ein Abschlussplenum. Das Plenum war wirklich lebhaft. Alle Teilnehmenden, die man sonst nur vereinzelt im Hauptausschuss oder bei Expertenrunden kennengelernt hatte, waren diesmal vollständig im Plenum zu sehen. Die Redebeiträge waren sehr interessant! Die meisten von uns hätten sich wahrscheinlich gewünscht, auch Änderungsanträge einzureichen zu können. Dies war aber innerhalb der drei Tage leider nicht möglich. Auffällig waren aber auch die Sprechzeiten, die von vielen als für zu kurz wahrgenommen wurden. Bei den Redebeiträgen waren die Reaktionen der Teilnehmenden aus den verschiedenen Parteien genauso wie die Bundestags Best-Ofs bei Youtube – sehr unterhaltsam.

 

Wie der Präsident des Landtages André Kuper sagte: „Ihr seid alle Botschafter der Demokratie“. Und so sehe ich das auch. Jungen Menschen wird oft Politikverdrossenheit vorgeworfen, aber ich habe besonders während meiner Zeit im Jugendlandtag eine Jugend gesehen, die den Mut hat, für ihre Werte einzustehen.

Insgesamt kann ich sagen, dass es mir eine unglaubliche Freude bereitet hat, Christina im Jugendlandtag vertreten zu dürfen. Diese neuen Erfahrungen hätte ich auf normalem Wege nicht machen können. Deswegen nochmal ein großes Dankeschön an Christina, die mir das Ganze ermöglicht hat!